Retro Art & Modern pop

Retro und Modern. Ein weitereichender Begriff. Somit sind einige Werkedie auch in diese Gruppe eingreifen zu finden. So finde ich diese Malkunst einfach auch spannend zum Spielen mit Farben.



Wikipedia zu Retro-Art und Modern Pop

Retro Art

Der Ausdruck Retro (lat. retro rückwärts, retrograd rückwärts gewandt) kennzeichnet in vielen Bereichen gezielt an älteren Traditionen oder Merkmalen anknüpfende Erscheinungen. In diesem Zusammenhang wird auch der Begriff Vintage verhandelt. Der Begriff Retrowelle kennzeichnet eine kulturelle Strömung, die sich als absichtlich rückwärtsorientierte Mode präsentiert. Kunstwerke oder Kulturleistungen werden durch Rückgriffe auf Konzepte oder Stile vergangener Epochen hervorgebracht.

 

DER AUSDRUCK FINDET ALS MODEBEGRIFF SOWOHL ALLEIN, ALS AUCH IN ZUSAMMENSETZUNGEN, WIE RETRO-STIL, RETRO-MODELL ODER RETRO-DESIGN, VERWENDUNG. RETRO-MODEN SIND INZWISCHEN IN NAHEZU ALLEN BEREICHEN KULTURELLER PRODUKTION ANZUTREFFEN, VOM ALLTAGSGEGENSTAND ÜBER KLEIDUNG UND ARCHITEKTUR BIS ZU LITERATUR UND MUSIK.

 

Der einigermaßen neue Begriff ist nicht sonderlich präzise und umfasst unterschiedliche aktuelle Phänomene in Bezug auf die Motivationen und Arten des Rückgriffs, wie ironisches Zitieren (vgl. Postmoderne Architektur), Nostalgie, Camp, Stil-Collage, Bricolage, Sampling (Musik), Steampunk, das Suchen, Finden, Pflegen und Wiederherstellen von Erinnerungsstücken, das Wiederaufnehmen von Traditionen, das Weiterverarbeiten etc. Kulturelle Erinnerungsstücke und historische Formen und Farben zurückliegender Jahrzehnte und Jahrhunderte werden auf unterschiedliche Weise wieder aufgenommen und neu verarbeitet.

Retrogrades zeigt sich besonders in der immer rascheren Reanimation von Moden vergangener Jahrzehnte in allen erdenklichen Kulturbereichen. So kehrten beispielsweise die 1950er Jahre in den 1980ern (mit Petticoat und Bundfaltenhose), die späten 1960er und 1970er Jahre in den 1990ern als Revivals (mit Cordsamt und Schlaghosen) zurück. Auch Anleihen aus den 1920er bis 1950er Jahren sind vorzufinden. Im Rahmen von historistischen und eklektizistischen Ansätzen kommt es zu Stilpluralismus und Stilmischungen. Neben der gleichzeitigen Begehbarkeit unterschiedlicher und sich zum Teil scheinbar widersprechender Stile findet sich oft der Slogan anything goes.

Retro ist ein auch in der Kleidermode beliebter Begriff für den ästhetischenRückgriff auf das Formenvokabular vergangener Epochen und Genres. Die zur Retrowelle zugehörige Mode wird auch Retrolook genannt.

 

Seit den 1970er Jahren werden stilistische Rückgriffe auf frühere Genres und Epochen besonders auch als Indiz für die These der anbrechenden Postmoderneund damit eine Abkehr von der Moderne gedeutet oder zum Anlass genommen, die Defizite der Moderne und ihres Fortschrittsglaubens zu kritisieren. Zum Teil wird der Vorwurf erhoben, die Wiederaufbereitung unterschiedlicher Epochen bringe den Verlust von Maß, Kontrolle und Maßstab mit sich. Ein Verlust an Syntax durch Wiederholung kann ebenso vorgeworfen werden. Es kann sich auch die Frage anschließen, ob die Moderne das 20. (und 21. Jahrhundert) angemessen charakterisiert, oder ob nicht Retro-Phänomene mehr sind, als temporär (und intellektuell) begrenzte Phasen und Zeiterscheinungen.

Nach diesen Interpretationen ist Retro ohne den engen Zusammenhang zur Moderne, die sich die „Jagd nach dem Neuen“, die ständige Innovation auf die Fahnen geschrieben hat, nicht zu verstehen. So gesehen kann Retro als Gegenpol zum Haupttrend der sogenannten Hochkultur verortet werden. Wurde dieser in Frage gestellt, wie in der Pop-Art, waren stets auch Retro-Tendenzen zu bemerken. In einer Welt, die sich rasant verändert und für viele scheinbar immer weniger Bezugspunkte bietet, können Retro-Trends als logische Folge erscheinen, auf die hin der Vorwurf berechtigt sein mag, lediglich die Sehnsucht nach heimeliger Geborgenheit zu bedienen.

Seit den frühen 1970er Jahren, als unübersehbar wurde, dass sich die Moderne in einer schweren Krise befand, gab es selbst innerhalb der Reihen der Fortschrittsgläubigen erste Retro-Bewegungen. So z. B. im Bereich der Architektur. Die New York Five, zu denen Richard Meier, Michael Graves und Peter Eisenmangehörten, setzten sich zum Ziel, den Weg der Moderne bis zu Le Corbusier (1887–1965) zurückzugehen. Selbst ein scheinbar modernistisches Gebäude, wie das von 1975 bis 1979 erbaute ICC in West-Berlin, ist mit seinen Bezügen zur Science-Fiction und ihrer Gegenständlichkeit eher einer Art Retro-Futurismus zuzurechnen.

Das Zunahme von Retro-Bewegungen seit den frühen 1970er Jahren ist auch mit der Kapitalismus-, Konsum- und Kulturkritik der 68er-Generation, dem wachsenden ökologischen Bewusstsein und dem Brüchigwerden des Fortschrittsglaubens der Wirtschaftswunderjahre (Ölkrise) verbunden. Auch der ökologische Gedanke des Recyclings unterstützt ideologisch Phänomene, wie die Verbreitung von Second-Hand-Läden oder Trödelmärkten, wobei diese Tendenz gesellschaftspolitisch auch als Progression bewertet wurde, während konservative Kreise viel länger am Fortschrittsdenken festhielten.

 

Pop Art

Pop Art ist eine Kunstrichtung, vor allem in der Malerei und Skulptur, die Mitte der 1950er Jahre unabhängig voneinander in England und den USA entstand, und in den 1960er Jahren zu einer vorherrschenden künstlerischen Ausdrucksform Nordamerikas und Europas wurde.

Die Motive sind häufig der Alltagskultur, der Welt des Konsums, den Massenmedien und der Werbung entnommen, wobei die Darstellung in fotorealistischer und meist überdimensionierter Abbildung erfolgt.

 

 

Pop Art – die Bezeichnung wird dem englischen Kunstkritiker Lawrence Allowayzugeschrieben – wird häufig als Reaktion auf die betont intellektuelle abstrakte Kunst charakterisiert und wendet sich dem Trivialen zu. Der Popkünstler fordert die absolute Realität, das heißt, dass alle Elemente rein, klar definierbare Gegenstands-Elemente sein müssen. Die Formen werden bei einigen Künstlern wie in Comic-Heften mit schwarzen Linien umrandet (Outlines). Oft sind die dargestellten Gegenstände wie in einem Plakat ohne Tiefe, also flächig gestaltet. Die Farben sind immer klar, es werden meistens nur die unbunten und Primärfarben angewendet.

Innerhalb der Pop Art kann man zwei verschiedene Grundhaltungen ausmachen: Zum einen eine anfängliche Begeisterung für den nach dem Zweiten Weltkrieg(wieder)erlangten Wohlstand und die damit verbundene Konsumgesellschaft, zum anderen eine spätere kritische Haltung. Diese ist auf Geschehnisse wie den Vietnamkrieg, die Ermordung John F. Kennedys, Rassenunruhen und den steigenden Drogenkonsum in den USA in den 1960er Jahren zurückzuführen, da sie die Verwundbarkeit dieser scheinbar perfekten kalkulierten Wohlstandsgesellschaft aufzeigten.

Vielen Kunsthistorikern und Kritikern gilt Richard Hamilton als Gründer der Pop Art, obwohl er es zeit seines Lebens ablehnte, als „Vater der Pop Art“ bezeichnet zu werden.Sein Werk Just What Is It That Makes Today’s Homes So Different, So Appealing? von 1956 (Collage, heute: Kunsthalle Tübingen) gilt als erstes Werk der Pop Art, das alle typischen Ingredienzien enthielt. Die Arbeit wurde als Motiv für das Plakat zur Ausstellung This is Tomorrow genutzt, die 1956 in der Whitechapel Art Gallery in London stattfand. Diese Ausstellung war das letzte gemeinsame Ereignis der Independent Group, ein von befreundeten Künstlern gebildeter Kreis, der das Phänomen der Massenmedien und ihre Beziehung zur zeitgenössischen Kunst diskutierten. Gleichzeitig wollte der Kreis einer interessierten Öffentlichkeit neue Themen in ungewöhnlicher Präsentationsform nahebringen.

Eduardo Paolozzi, Peter Blake, David Hockney, Allen Jones, R. B. Kitaj, Peter Phillips sowie Pauline Boty waren die weiteren wichtigsten Künstler der englischen Pop Art.

Roy Lichtenstein, The Head, 1992 (Barcelona)

In den Vereinigten Staaten wurde Pop Art als bewusste Abkehr von der Malerei des abstrakten Expressionismus verstanden. Aufgrund der künstlerischen Tradition der USA war die Pop Art hier direkter und weniger theoretisch ausgerichtet als in Europa. Ein wichtiger Wegbereiter war Richard Lindner. Sehr bekannt sind die Flaggen-Bilder von Jasper Johns und die Materialobjekte von Robert Rauschenberg, die als Vorläufer der Pop Art gelten, ohne selbst dieser Stilrichtung anzugehören. Zur genuinen Pop Art zählen die Siebdruckevon Andy Warhol und die Comic-Bilder von Roy Lichtenstein, die Gegenstands-Nachbildungen aus weichen Materialien von Claes Oldenburg und Coosje van Bruggen, die großformatigen Bilder von James Rosenquist, die Love-Skulpturen von Robert Indiana und die antiseptischen Badezimmer-Szenen von Tom Wesselmann. Andy Warhol gilt als der Pop-Künstler schlechthin, der Pop als Person und als Kunst repräsentiert.[5] Er und eine Reihe weiterer Pop-Künstler (Lichtenstein, Rosenquist, Wesselmann) kamen aus der kommerziellen Kunstpraxis, die in den kapitalistischen USA keinen Makel bedeutet.[6] Warhol war bereits als Werbegrafiker erfolgreich und vermarktete seine Kunst noch erfolgreicher.

Mit der Ausstellung New Painting of Common Objects zeigte Walter Hopps 1962 in Pasadena im Pasadena Museum of Art die erste Übersicht über die neue amerikanische Pop Art in einem Museum. Einer der letzten noch lebenden Vertreter aus der Anfangszeit der amerikanischen Pop Art ist James Gill.

In Europa wurde die amerikanische Pop Art erstmals 1964 in den Ausstellungen Amerikansk pop-konst im Moderna Museet Stockholm, Kopenhagen und Amsterdam und Neue Realisten & Pop Art im Gemeentemuseum Den Haag, Wien, Berlin und Brüssel gezeigt, in größerem Umfang 1968 auf der 4. documenta in Kassel.[8] Der Sammler Peter Ludwig erwarb große Werkblöcke, die später als Schenkung in das Kölner Museum Ludwig übergingen, wo sich noch heute eine der größten Sammlungen von Pop Art außerhalb der USA befindet. Ende der 1980er Jahre kamen aus der Sammlung von Karl Ströher umfangreiche Werkgruppen mit Arbeiten von Warhol, Lichtenstein, Jasper Johns und Rauschenberg in den Bestand des Museums für Moderne Kunst in Frankfurt am Main.

Als eine ironische Variante zum Pop prägten 1963 vier Düsseldorfer Künstler – Gerhard Richter, Sigmar Polke, Konrad Lueg und Manfred Kuttner – für ihre gemeinsame Ausstellung in einem verlassenen Düsseldorfer Ladenlokal (Mai 1963) den Begriff Kapitalistischer Realismus.[9] Wenige Monate später veranstalteten Richter und Lueg unter dem Titel Leben mit Pop – eine Demonstration für den kapitalistischen Realismus eine Performance in einem Düsseldorfer Möbelhaus (11. Oktober 1963). Gemeinhin werden diese beiden Events als die Geburtsstunde des deutschen Pop verstanden.

Der Berliner Galerist René Block nutzte den Begriff Kapitalistischer Realismus zur Klassifizierung der von ihm ausgestellten Künstler KP Brehmer, Karl Horst Hödicke, Sigmar Polke und Wolf Vostell. Sie isolierten banale Gegenstände des Alltags entweder allein oder in Collagen, wie sie etwa Wolf Vostell in Dé-coll/agen und Verwischungen oder KP Brehmer in seinen Trivialgrafiken verfremdet und verarbeitet.

 

Quelle: Wikipedia