Hochachtung allen praktizierenden Künstler dieses sehr aufwändigen Styles. Für mich kam dieser bisher noch nicht in Frage. Daher sind dazu auch keine Bilder in der Auswahl.
Pointillismus bezeichnet eine Stilrichtung in der Malerei. Sie hatte in den Jahren zwischen 1889 und 1910 ihre Blütezeit. Der Pointillismus wird dem Post-Impressionismus zugeordnet.
Bedeutende Künstler des Pointillismus sind Georges Seurat, Paul Signac, Henri Edmond Cross, der Belgier Théo van Rysselberghe und einige Jahre lang auch Camille Pissarro. Auf deutscher Seite gilt Paul Baum als Hauptvertreter des Pointillismus.
Georges Seurat wollte die von ihm entwickelte Malweise ursprünglich Chromoluminarismus (Farblichtmalerei) nennen, entschied sich dann aber für Divisionismus (Teilungsmalerei). Gebräuchlicher wurden jedoch die Bezeichnungsweise Paul Signacs, Pointillismus (Punktierstil), und Fénéons mehr entwicklungsgeschichtliche Kennzeichnung als Neoimpressionismus, die Signac später akzeptierte.
Typisch für den Pointillismus ist der streng geometrisch durchkomponierte, oft ornamental wirkende Bildaufbau. Im Gegensatz zum Impressionismus wird nicht mehr eine realistische Momentaufnahme angestrebt, sondern eine wohldurchdachte Komposition. Diesen Ansatz, von der Gesamtkomposition des Bildes über die geometrischen Beziehungen, den Bildaufbau, die Beziehungen von Licht und Gegenständen hinunter zu den Einzelelementen zu gelangen, bezeichnete Seurat als Divisionismus.
Anfang der 1880er Jahre beschäftigte sich der Maler Georges Seurat intensiv mit den damals neuen Erkenntnissen zur Farbenlehre. Er studierte die Arbeiten von James Clerk Maxwell, Ogden Nicholas Rood, Charles Henry und vor allem Eugène Chevreul zur Farbwahrnehmung und zur additiven Farbmischung. Aus diesen Erkenntnissen entwickelte er in den Jahren 1883 und 1884 eine neue Maltechnik.
Diese beruht auf dem Simultankontrast von benachbarten Farben. Das gesamte Bild besteht aus kleinen regelmäßigen Farbtupfern in reinen Farben. Der Gesamt-Farbeindruck einer Fläche ergibt sich erst im Auge des Betrachters und aus einer gewissen Entfernung. Durch optische Verschmelzung und additive Farbmischung formen sich die Farbpunkte zu Gestalten. Durch die additive Farbmischung haben die Farben die Tendenz zu mehr Leuchtkraft, während beim Vermischen auf der Staffelei die Farben dunkler werden und Schmutzfarben fast unvermeidbar sind.
Der Pointillismus verlässt auf diese Weise den Weg des Impressionismus, um das autonome Bild und dessen Eigengesetzlichkeit zu finden.
Georges Seurat: Ein Sonntagnachmittag auf der Insel La Grande Jatte (1884–1886)
Seurats erstes großes Bild, Badende bei Asnières, war nur andeutungsweise nach pointillistischer Manier gemalt, lässt jedoch im Hinblick auf die Bildkomposition und Auflösung in Bildpunkte schon die spätere Entwicklung anklingen. Als es 1884 im Salon de Paris abgelehnt wurde, war es im Salon der Unabhängigen zu sehen.
Das richtungweisende Werk für die neue Kunstrichtung war das Bild Ein Sonntagnachmittag auf der Insel La Grande Jatte. Vom Genre her greift das Bild ein gängiges impressionistisches Thema auf: Menschen im Freien bei ihrer Freizeitvergnügung. Seurat ordnet diese Menschen jedoch der Bildkomposition unter, richtet sie entlang der waagerechten und senkrechten Hauptlinien aus. Er achtet sorgsam darauf, einen Querschnitt von Menschen unterschiedlicher Gesellschaftsschichten zu zeigen. Er präsentiert, in unrealistischer Systematik, diese Menschen von vorn, von hinten und im Profil. Es entsteht der Eindruck einer Überhöhung der Wirklichkeit, einer feierlichen Inszenierung. Dieser Eindruck wird noch dadurch verstärkt, dass Seurat den Rahmen des Bildes in die Bemalung einbezieht.
Nach dem Tode Seurats im Jahr 1891 wurde Paul Signac der führende Theoretiker und Maler des Pointillismus.
Quelle: Wikipedia